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Der Artikel von Livio Gerber, Geschäftsführer RECOGNITO, erschien in der Zeitschrift «ERFOLG», Ausgabe April-Mai 2018. Die Zeitschrift ist das offizielle Organ des Schweizerischen KMU Verbandes.
Mich trifft es nie, werden vermutlich viele denken. Doch dann kommt die Kündigung. Sicherheiten geraten ins Wanken, Gewissheiten scheinen wegzubrechen. Und obwohl der Rucksack reich gefüllt mit beruflichen Erfahrungen ist, müssen Stellensuchende 45 plus oft schnell und schmerzvoll lernen, dass der heutige Arbeitsmarkt nicht auf sie gewartet hat.
So erging es auch Frau A. und Herrn G. Beide waren langjährige und verdiente Mitarbeiter in grösseren Unternehmen. Eine Reorganisation stand ins Haus, die Kündigung folgte auf den Fuss. Frau A. und Herr G. meldeten sich beim RAV an. Sie verschickten eine Bewerbung nach der anderen. Die Absagen häuften sich, die Zweifel an den eigenen Fähigkeiten wuchsen. Auf gewisse Inserate haben sie sich schon gar nicht beworben: „Junge können das sowieso besser“, meinten sie fatalistisch. Die Suche nach einer neuen Stelle dauerte schon mehr als 14 Monate.
Sie mussten ihre Strategie ändern. Statt zu resignieren ergriffen sie die Initiative und suchten nach einer professionellen Beratung. Diese fanden Sie in RECOGNITO, einem Spezialisten für Stellensuchende 45 plus. RECOGNITO unterstützt Kandidaten bei der Neuorientierung und im Bewerbungsprozess. Sei es bei der Erstellung des Bewerbungsdossiers bis zur Vorbereitung auf Job-Interviews. Ein weiterer Schwerpunkt setzt RECOGNITO zudem darauf, wie Stellensuchende die sozialen Netzwerke optimal für ihre Belange nutzen und den verdeckten Arbeitsmarkt (nicht öffentlich ausgeschriebene Stellen) bearbeiten können. Damit erhöhen sich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt wesentlich.
Laut Livio Gerber, Geschäftsführer von RECOGNITO, sollten sich Stellensuchende, deren letzter Wechsel lange her ist, professionell beraten lassen. Viele von ihnen bewerben sich unkundig in einem hart umkämpften Arbeitsmarkt. In den meisten Fällen setzen sich Stellensuchende zu wenig mit den Stellen und Arbeitgebern auseinander. Sie nehmen kaum Bezug zum Stellenanforderungsprofil. Daher ist die frühe Einbindung eines Spezialisten in den Bewerbungsprozess wichtig, um effizient und zielgerichtet auf Stellensuche zu gehen.
In einer ersten Phase geht es darum, mit den Betroffenen die Ist-Situation aufzunehmen und das bisher Geschehene zu reflektieren. Um das Selbstvertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten wieder aufzubauen, ist es zentral, sich auf seine Stärken zu besinnen, eine Strategie zu entwickeln: Wer bin ich? Was will ich? Was motiviert mich? Mehrheitlich kennen Stellensuchende ihre wirklichen Stärken und Alleinstellungsmerkmale nicht. Daher fällt es Ihnen schwer, für sich selbst zu werben. Erst wenn diese Punkte aufgearbeitet sind, macht es Sinn, sich fokussiert und strategisch zu bewerben.
Sich zu bewerben heisst: für sich zu werben.
Die begleitende Beratung im Bewerbungsprozess hat bei Frau A. und Herrn G. das Selbstvertrauen wieder aufgebaut. Mit der positiven Einstellung und einer zielgerichteten Bewerbungsstrategie fanden Sie innerhalb von 1-2 Monaten zu einer Anstellung in einem KMU.
KMUs mit weniger als 250 Beschäftigten bilden das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Sie machen mehr als 99% der Unternehmen aus und stellen zwei Drittel der Arbeitsplätze. Dies birgt grosse Chancen für Stellensuchende 45 plus.
Gegenüber Grossunternehmen bieten KMUs, vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum Weltmarktführer, Stellensuchenden 45 plus grössere Chancen. Schlankere und übersichtlichere Organisationen ebnen den Weg zur persönlichen Kontaktaufnahme. Kommunikationswege sind kürzer und Reaktionsgeschwindigkeiten schneller.
Grossunternehmen setzen für Ihre Rekrutierung Talentsoftware ein. Stellenausschreibungen werden in diesen Systemen mit Schlüsselwörter und Kriterien versehen. Die Software vergleicht die Bewerbungen mit dem Anforderungsprofil. Diejenigen mit der höchsten Übereinstimmung und den relevantesten Schlüsselwörter schaffen es akzeptiert zu werden (CV Parsing). Die restlichen Bewerbungen werden systematisch aussortiert und finden nie ihren Weg zum Personalverantwortlichen. Das System verschickt vollautomatisiert eine terminierte Standardabsage. In KMUs hingegen werden Bewerbungen mehrheitlich noch von Personalverantwortlichen direkt überprüft. Das birgt Chancen, dass ein Kandidat, welcher nicht passgenau, aber interessant erscheint, zum Interview eingeladen wird.
Grossunternehmen werden heute als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen. Sie bieten eine Vielzahl von Aufstiegsmöglichkeiten und punkten bei der Weiterbildung. Im Gegensatz weisen KMUs deutliche Vorteile auf, wenn es um die persönliche Wertehaltung, die Zusammenarbeit und Anerkennung geht. Die Nähe des Managements zur Basis schafft grosses Vertrauen. Dies wiederum spiegelt sich in der persönlichen Identifikation, der Loyalität und Motivation der Mitarbeitenden. Werte, die bei Stellensuchenden 45 plus geprägt sind.